Riesling

Weingut Nemeth hat eine sehr junge Geschichte, es wurde erst 2020 gegründet. Die Weingärten befinden sich in Maria Enzersdorf und in Perchtoldsdorf, wobei die Vinifikation beim Weingut in Perchtoldsdorf stattfindet. Der sorgfältige und möglichst nachhaltige Umgang mit Reben und Weinbergen ist die Grundlage für die Herstellung den hochwertigen Weinen des Weinguts.
Anstelle der riesigen Mengen und mittelmäßigen Aromen der großen Produzenten sind die Weine der Nemethfamilie durch engagierte, ehrliche und harte Arbeit, persönlich und einzigartig. Es wird weniger Wert auf die Höchstpunktezahl der Kritiker gelegt. Vertrauensvolle emotionale Bindungen und gemeinsame Werte mit Weinliebhabern und lokalen Kunden ist was im Endeffekt zählt.
Der Wein ist jedes Jahr anders, weil Natur und Mensch ihn Jahr für Jahr als gemeinsames Team erschaffen.
Mit einem grenzenlosen Respekt für die Natur widmet Dr. Nemeth das ganze Jahr über hunderte von Stunden der Entwicklung und Pflege von Reben und Trauben. Als Winzer legt er Wert auf kompromisslose Qualität und streben danach, altes Wissen und traditionelle Methoden der handwerklichen Weinbereitung mit innovativen Technologien und zukunftsweisenden Konzepten zu kombinieren, um herausragende naturgelassene Weine zu produzieren.

Wir haben den Riesling vom Weingut Nemeth verkostet, was uns neue Dimensionen im Bereich Riesling zugeführt hat. Die klassische Riesling-Regionen sind in Österreich in den nord-westlichen Donauregionen von Wien aus, hauptsächlich die Wachau, Kamptal, Kremstal und Traisental. Und, aus unserer Sicht, ist die Hochburg des Rieslings im allgemeinen Deutschland (Moseltal, Rheinland-Pfalz, usw.) – mindestens, wenn es zu Ausbaumenge kommt. Über Details bei Qualität und Geschmack kann man ja immer streiten.
In diesen Regionen sind klassisch ausgebauten Rieslinge meistens hochsäuerlich, frisch, knackig, rassig – und brauchen einen Speisenbegleiter, sollte man mehr als ein Glas trinken möchten und kein Säureliebhaber sein. Auf dem anderen Ende von der Skala sind die hochstufigen Rieslinge („Reserve“, „Smaragd“, „Große Lage“, usw.) in diesen Regionen fruchtig, exotisch, breit, cremig, ölig, balanciert zwischen Säure und Süße, manchmal mit einer erstaunlich großen Mundfülle und einem Lagerpotenzial jenseits 30 Jahre (haben wir selbst gekostet und können die Lagerfähigkeit bestätigen). Die richtig guten Rieslinge sind von Weltklasse und können mit den weltweit besten Weißweinen, egal welche Rebsorte oder Cuvées, mithalten. Es ist nicht für nichts, dass der Riesling der König der weißen Rebsorten genannt ist!

Kostnotiz:
Helle Heufarbe, hängt lange am Glas, nach und nach langsame Schlieren, sehr kleine Kirchenfenster, dünne Viskosität, animierend flüssig im Glas. In der Nase mineralisch, Melone, Bonbons, Kräuterwürze. Am Gaumen einen saftigen Trinkfluss, eine elegante, zurückhaltende und abgerundete Fruchtigkeit, angenehm eingebaute Säure, spielende leichte Fruchtsüße, dezente Honigmelone, Kriechelkerne, ganz hinten am Gaumen spannende Gumminote und Kräuterwiese auf der Zunge, Abgang mit etwas Fruchtzucker hängenbleibend mit Geschmack von weißer Stachelbeere, was schnell Lust auf den nächsten Schluck macht

Passt zu:
Leichten Sommergerichten, Fisch, Blauschimmelkäse, Feta, Schnitzel und anderen Gerichten mit hellem Fleisch

Servierempfehlung:
Bei 6-10° C im Weißweinglas

Gesamteindruck:
Ein runder, säurearmer Riesling, traubig und mit etwas fruchtigem Restzucker im Abgang. Untypisch für einen Riesling, aber unabhängig von Riesling oder nicht, einen guten Wein für vielen Anlässen.